Aus dem Editorial:
Als am 07.01. und in den Tagen darauf die Anschläge in Paris verübt wurden, waren auch wir entsetzt. Es gab seither viele große und kleine Versammlungen, Aktionen und Stimmen, die ihre Solidarität mit dem Satireheft Charlie Hebdo ausdrückten. Doch kann diese Solidarität ungebrochen sein? Uns ist es wichtig, Fragen zu diesem Solidarisierungsphänomen zu stellen und differenzierende Perspektiven aufzuzeigen.
Im bisherigen Verlauf der Diskussion ist es fast nicht möglich sich kritisch zu äußern, ohne in die Nähe der Attentäter gerückt zu werden. Wen schließen wir mit dieser Herangehensweise aus? Wer die Texte und Kommentare auf Verteilern von Menschen mit Rassismuserfahrungen mitbekommt, weiß, dass viele Leute, die als rassistisch und sexistisch empfundenen Karikaturen von Charlie Hebdo bedrohlich finden und im Moment nicht wissen, wie sie gegen diesen undifferenzierten Schulterschluss vorgehen können. Solche Perspektiven und Stimmen waren in der Diskussion der ersten Tage kaum zu hören.
Wir haben in diesem Newsletter einige Beiträge gesammelt, die versuchen, die Komplexität des Themas aufzuzeigen. Auch zur täglichen rassistischen Gewalt gegen Flüchtlinge und den neuen offenen Rassismus im „Namen des Volkes und des Abendlandes“ haben wir aktuelle Lesehinweise.
Sollten Sie auf kritische lesenswerte Beiträge stoßen, freuen wir uns, wenn Sie sie uns weiterleiten an newsletter@rassismuskritik-bw.de.
Anregende Lektüre wünscht das Redaktionsteam Sabine Pester und Andreas Foitzik
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