Mit dem Mord an einen CDU-Politiker ist der rechte Terror in Deutschland wieder neu in den Fokus gerückt. Dies ist erschreckend und dies macht auch vielen Menschen, die sich für Menschenrechte einsetzen und sich dem Rassismus entgegenstellen, Angst. Dazu besteht jeder Anlass. Wir haben in unserem letzten Newsletter von Kolleg*innen und Kooperationspartner*innen berichtet, die mit Hassmails eingeschüchtert werden sollen.
Trotzdem ist es kaum auszuhalten, wenn aus der Politik jetzt Stimmen kommen, die nach dem Mord an Walter Lübcke sagen „Dieser Mord trifft uns alle!“. Es aus diesem Kreisen zynisch, weil damit die weit über 150 gezählten (die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher) Morde von Rechtsextremisten an Schwarzen Deutschen, an Geflüchteten, an Obdachlosen und vielen anderen Menschen nicht nur bagatellisiert werden. Die Familie und Freund*innen der Opfer erleben ein weiteres Mal, dass ihre Angehörigen auch von Vertreter*innen der sogenannten Mitte nicht zu dem „Wir“ dieser Gesellschaft gezählt werden.
Einer Gesellschaft, die sich gleichzeitig daran zu gewöhnen scheint, dass in Italien Menschen kriminalisiert werden, die andere Menschen aus der Seenot retten.
Wir unterstützen daher sowohl die Online Petition für die Sea Watch 3 (siehe Aufrufe) als auch die Petition von medico international und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie, die ein Bleiberecht für alle derzeit hier lebenden Illegalisierten und Geduldeten fordern und bedanken uns für den Gastkommentar von Ramona Lenz und Britta Rabe.
Mit besten Grüßen
Andreas Foitzik und Sabine Pester
24. Newsletter „Rassismuskritische Migrationspädagogik“ – Juli 2019:
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